Wie wichtig gerade online genaue Datumsangaben sind, zeigt exemplarisch die MDR-Website zur Krimireihe “Zorn – Tod und Regen”. Da wird z.B. vom Beginn der Dreharbeiten am “8. Oktober” geschrieben, leider aber nicht das Jahr genannt. So daß das geneigte Publikum nicht weiß, wann denn ungefähr mit der nächsten Folge zu rechnen ist.1 Auch wenn ich beruflich recherchiere — als Nutzer möchte ich mich nicht auf Spurensuche begeben.

Die MDR-Seite steht hier nur als ein Beispiel. Im Netz wimmelt es von Seiten, auf denen Sendetermine, Premieren oder Release-Partys angekündigt werden; von gerade stattgefundenen Wahlen oder Vereinsfesten berichtet wird – und nur Eingeweihte wegen der fehlenden Jahresangabe wissen, ob das aktuell oder der Schnee von vor 10 Jahren ist. Nicht hilfreich, wenn manche Blogtemplates das Jahr automatisch weglassen.

Eine Nebenbaustelle sind Alters-Angaben. Texte, die von 65-jährigen Pensionistinnen oder Ereignissen von vor 25 Jahren erzählen, holen sich die Mehrarbeit selbst an Bord, weil sie der jährlichen Anpassung bedürfen. Wenn dann noch eine Jahresangabe zur Veröffentlichung fehlt und die Online-BearbeiterIinnen wechseln, sind Fehler vorprogrammiert. Vom genauen Neu-Lektorieren bereits abgenommener Texte ganz zu schweigen.


  1. Was in meinem Fall nicht so schlimm ist, da ich nach dem gerade gesehenen ersten Film eher ungeneigt bin – aber das ist ein anderes Thema.